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Praxis

“Nachhaltigkeit ist eine große Gemeinschaftsaufgabe”

„Eine große Gemeinschaftsaufgabe“: Eva Lotta Schmidt, Head of Global Sustainability, über Bedeutung der Nachhaltigkeit für ENERCON.

Eva, du bist seit 2023 Head of Global Sustainability bei ENERCON. Ein leichter Job, wenn man in einem Unternehmen für Windenergieanlagen arbeitet?

Nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt! Aber klar, der grundlegende Nachhaltigkeitsgedanke ist uns bei ENERCON bereits sehr vertraut - von Anfang an. Er war Antrieb für Unternehmensgründer Aloys Wobben und ist bis heute eine große Motivation für viele Kolleginnen und Kollegen, bei ENERCON zu arbeiten. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen können wir dazu beitragen, möglichst saubere Energie zu erzeugen und Belastungen für Umwelt und Klima zu senken. Doch damit stehen wir erst am Anfang unserer Nachhaltigkeitsreise. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit noch systematischer in unser wirtschaftliches Handeln zu integrieren.

 

Warum gewinnt das Thema Nachhaltigkeit gerade jetzt für ENERCON nochmals an Bedeutung?

Es geht darum, als globales Unternehmen weitreichende Verantwortung zu übernehmen und diese – wie vom Gesetzgeber zu Recht gefordert – auch transparent aufzuzeigen. Wir sehen steigende Durchschnittstemperaturen, zunehmende Extremwetterereignisse und soziale Ungerechtigkeiten. All das sind Entwicklungen, die unsere individuelle aber auch die Unternehmenszukunft gefährden. Es muss also unser ureigenes Interesse sein, dort, wo es uns möglich ist, Veränderungen herbeizuführen und einen positiven Beitrag zu leisten. Sei es beim Klimaschutz, beim Ressourcenverbrauch oder beim verantwortungsvollen und fairen Umgang mit Menschen in unserem Unternehmen und in unseren Lieferketten. Wir meinen es ernst und wir gehen es an.

Wie stellt ENERCON sicher, dass diese Verpflichtung auch wirklich wahrgenommen und erfüllt wird?

Ende 2024 haben wir unsere neue Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht, sie ist unser Kompass auf dem Weg zu Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen weltweit. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie definiert neben den Handlungsfeldern auch klare Ziele, die deutlich über gesetzliche Anforderungen hinausgehen. Beispielsweise werden unsere CO2-Reduzierungsziele aktuell von der Science-based Targets initiative überprüft, ob sie wirklich im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens stehen. Besonders wichtig ist uns dabei das Thema Transparenz. Kennzahlen und regelmäßiges Reporting unterstützen uns dabei, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie zu steuern und geben auch Außenstehenden Einblicke in Fortschritte und Aufholbedarfe. Wir haben außerdem einen internen ‘Sustainability Council’ eingerichtet. In diesem Format fördern wir den abteilungsübergreifenden Austausch und erwecken Synergien für eine gemeinsame erfolgreiche Strategieumsetzung.

Wo sieht ENERCON in Bezug auf Nachhaltigkeit besonderen Handlungsbedarf?

Als Windenergieanlagenhersteller sind wir in der komfortablen Situation, dass unsere Produkte ihren CO2-Fußabdruck innerhalb weniger Jahre bereits amortisiert haben. Da dieser jedoch nur einen Teil unseres Wirkungskreises ausmacht, können und wollen wir uns nicht darauf ausruhen und suchen intensiv nach Lösungen, unsere Produkte, ihre Herstellungs-, Logistik- und Verwertungsprozesse noch nachhaltiger zu gestalten. Stichworte sind etwa emissionsarmer Stahl, recyclebare Rotorblätter und E-Mobilität. In den Bereichen Arbeitssicherheit und Chancengleichheit sind bereits erste Initiativen mit spürbarer Wirkung angelaufen. Ich sehe ENERCON auf einem sehr guten Weg.

Was wünscht du dir für das Thema Nachhaltigkeit bei ENERCON?

Dass wir uns als Unternehmen weiterhin so stark für Nachhaltigkeit engagieren und abteilungsübergreifend noch enger zusammenarbeiten. Es gibt Kolleginnen und Kollegen mit Schubladen voller Ideen, die hoch motiviert sind, sich in ihrem Verantwortungsbereich für Nachhaltigkeit einzusetzen. Diese Motivation müssen wir uns auch angesichts komplexer Datenerhebungen und Reportings erhalten und fördern - und auch auf unsere Kunden und Partner übertragen! Feststeht, Nachhaltigkeit ist eine große Gemeinschaftsaufgabe. Ich freue mich, dass wir schon heute mit Kunden und Partnern der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, die diese Auffassung mit uns teilen, die aktiv mit Ideen auf uns zukommen und andersherum auch unsere Initiativen unterstützen. Erfolgreich sind wir nur in guter Zusammenarbeit.

Vielen Dank und viel Erfolg weiterhin! ‍